PFERDEARBEIT IM ÖKOBETRIEB

Wer mit dem Pferd arbeitet, ist ganz schön sportlich unterwegs

Pferdearbeit ist körperlich anstrengend, und die Flächenleistung vergleichsweise bescheiden. Mit einem Pferd kann man ca 1,5 ha Weinberge bewirtschaften, alles andere würde das Tier überfordern (den Fuhrmann übrigens auch) sodass die Grenzen zwischen Wirtschaftlichkeit und Hobby/Nostalgie/Spaß am Pferd natürlich fließend sind. Das Pferd muss sich von Zeit zu Zeit ausruhen, fressen, etwas Wasser trinken. Es sollte in einem gut trainierten Zustand sein, was Muskulatur und Kondition angeht, und Mensch und Tier müssen gut aufeinander eingespielt sein. Dann erst ist diese Leistung abrufbar. Davon abgesehen hat diese Art der Arbeit auch entspannende Aspekte, denn man muss sich so sehr auf das Tier, seine Reaktionen und Bewegungen einstellen, dass man allen Stress, Sorgen und Nöte vergisst. Es entschleunigt die Seele, jegliche Anstrengung ist nur rein körperlich. Ebenso angenehm ist die Ruhe bei der Arbeit. Kein Motorenlärm, nur die Stille und das Schnauben und Stampfen des Zugpferds.

Fast völlig vermieden werden Bodenverdichtungen. Das Pferd tritt nur hier und da auf den Boden auf, während ein Rad eine durchgehende Spur zieht, selbst wenn bodenschonende Terrareifen verwendet werden. Es entsteht dadurch ein Verdichtungshorizont, der beim Zugtier einfach fehlt.

Das Tier ist zugleichTeil des betrieblichen Kreislaufs. Momentan werden ca 1,5 ha Grünland zur Heugewinnung bewirtschaftet, das Stroh zur Einstreu wird eingekauft. Früher wurde ein Teil der Fläche auch unter Verwendung der Pferdegeräte ackerbaulich genutzt. Ich habe bevorzugt Urgetreide wie Dinkel und Waldstaudenroggen angebaut, leider wurde das Getreide nur sehr schlecht bezahlt, und ich bin mit der kleinen Ackerfläche aus der Getreideerzeugung ausgestiegen. Der anfallende Pferdemist ist ein wertvoller Dünger, seine Wirkung ist nicht nur in den enthaltenen Nährstoffen zu sehen, sondern er ernährt die vielfältigen Bodenlebewesen, angefangen von Schimmelpilzen bis hin zum Regenwurm und hilft so, den Boden richtig zu beleben.